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Einblick in den Vietnamkrieg — Ho Chi Minh City, Vietnam

Ho Chi Minh City, Vietnam

24.11.2012 Cu Chi-Tunnels und Kriegsmuseum

Heute heisst es früh aufstehen. Wir haben eine Tour zu den Cu Chi-Tunnels in der Nähe von Ho Chi Minh-City gebucht, die die Vietkong während des Krieges gegen die USA gegraben haben.

Die Tunnels sind sehr eindrücklich. Während 17 Jahren haben die Vietkong von Hand ein riesiges, sehr ausgeklügeltes Tunnelsystem in der Länge von ca. 220 km erstellt. Es gab unterirdische Spitäler, Vorratskammern und Wohnräume auf drei verschiedenen Ebenen. Dank eines unterirdischen Zugangs in den Saigon-River wurde das Tunnelsystem bei Regen nicht überflutet und die Vietkong hatten damit unbemerkten Zugang zum Fluss. Da die Amerikaner dicker (oder grösser J) waren als die Vietnamesen, passten sie oftmals nicht in die Tunnels hinein.
Die Anlage ist dann auch sehr eindrücklich. Wir sehen Schächte, in die die Vietnamesen vor den Amerikanern fliehen konnten, Fallen die die Vietnamesen gebastelt haben und wir können selbst durch einen Tunnel kriechen. Der Tunnel wurde extra für die Touristen vergrössert, so dass er nun etwa einen Meter hoch ist. Trotzdem habe ich ziemliche Angst um dort hineinzugehen. Mit den vielen nachfolgenden Touristen ist ans Umdrehen nämlich nicht zu denken. Nach dem guten Zureden von Andy kann ich mich dann doch überwinden hineinzugehen. Bei der ersten Ausstiegsmöglichkeit nach 20 Metern habe ich dann aber genug gesehen. Unglaublich, dass die Vietnamesen in noch viel engeren Gängen leben konnten.

Nach dem Besuch der Tunnels sehen wir uns das Kriegsmuseum an. Das ist sehr eindrücklich und bedrückend. Viele Opfer werden namentlich genannt und dazu gibt es Bilder, auf denen die misshandelten, verstümmelten oder toten Menschen abgebildet sind. Schrecklich! Eine ganze Reihe von Bildern ist den Opfern von „Agent Orange" gewidmet. Agent Orange ist eine sehr giftige Chemikalie, die die Amerikaner eingesetzt haben um den Wald zu zerstören und so ein übersichtlicheres Gelände zu haben. Die traurige Folgen davon sind noch heute aktuell, da durch das Gift ca. 3 Millionen Kinder mit Missbildungen zu Welt kamen.

Es ist traurig zu sehen, wie viel Schaden so ein Krieg anrichten kann… Und das auf beiden Seiten. Etwas erstaunt sind wir über die „Propaganda“, die von vietnamesischer Seite mitzuschwingen scheint. Besonders beim Film, den wir bei den Tunnels gesehen haben wurden verschiedene vietnamesische Kriegshelden stolz als „American Killer-Heros“ bezeichnet, wenn sie besonders viele Amerikaner umgebracht hatten. Irgendwie speziell…

Zum Abendessen probieren wir zum ersten Mal eine Pho (traditionelle Nudelsuppe in Vietnam). Naja, so toll ist sie nicht. Das Huhn war wohl steinalt und wir haben fast nur Haut abbekommen… L Aber wenigstens haben wir's mal probiert.

Später gönnen wir uns dann noch eine Massage. Heute wollen wir auf Nummer sicher gehen und halten lediglich nach einer FUSS-Massage Ausschau. Massagesalons gibt’s hier wie Sand am Meer. Als uns ein Mann einen Preiszettel mit dem Angebot in die Finger drückt, gehen wir mit ihm mit. Der Massagesalon ist in einer Seitengasse. Als wir hineinkommen, sehen wir eine stark geschminkte, ungepflegte Vietnamesin in Hotpants und mir Riesenausschnitt, dazu ein oberschmuddeliges Lokal. Die äusserst knapp bekleidete Dame will uns gleich ins Obergeschoss führen (obwohl Fussmassagen meist auf einem Sessel im Untergeschoss gemacht werden). So wie die Frau aussieht, gibt’s hier wohl auf Wunsch noch etwas mehr zu kriegen als nur eine Fussmassage. (Wie wir uns von einer Deutschen belehren liessen, wird allein reisenden Männern hier oft eine Massage mit „Happy Ending“ angeboten…).

Wir machen also rechtsumkehrt und suchen uns einen anderen Massagesalon. Ab jetzt betreten wir die Dinger wohl nur noch, wenn wir zuerst gesehen haben wie’s drinnen aussieht… ;-)

Morgen früh geht’s bereits weiter nach Kambodscha. In einer zweitägigen Mekongtour gelangen wir per Schiff nach Phnom Penh.

Bereits lassen wir also ein weiteres Land hinter uns.


***Fotos folgen***

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